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COMMENTS ON MANNING - "A MATTER OF LIFE & DEATH" By BJORN BACKES - POWERMETAL 

Seit 1999 veröffentlicht Guy Manning in steter Regelmäßigkeit neue Soloalben und hat es bisher bereits auf beachtliche fünf Platten gebracht, die seinerzeit über das britischen Label Cyclops Records herausgebracht wurden. Außerdem hat er an Projekten wie COLOSSUS' "Spaghetti Western" mitgewirkt und ist aktives Mitglied bei TANGENT.
Auf seinem neuen Album geht MANNING nun wieder zurück zun den Anfängen seiner Karriere, genauer gesagt zu seiner ersten Veröffentlichung "The Stories For Small Children", auf der er damals einen Charakter kreiert hatte, der nun auf "A Matter Of Life & Death (The Journey Of Abel Mann)" im Verlauf einer Konzepstory wiederzufinden ist. Guy erzählt die Geschichte eines Menschen, der unter seltsamen Umständen und nach diversen Schicksalsschlägen sein Leben verliert, aber kurze Zeit später wieder neu geboren wird.

Musikalisch geht der Multiinstrumentalist dabei sehr bedächtig und ruhig an die Sache heran, man könnte sogar fast behaupten, dass die neue Scheibe von MANNING ein sehr relaxter Release sei, aber das würde der Thematik keinesfalls gerecht werden. Ich finde den Begriff 'düstere Romantik' sehr zutreffend, denn die gefühlvollen Gitarren, die entspannten und dezent verwendeten Keyboards, ja und selbst das Saxophon haben allesamt einen sehr dunklen Unterton, der in Guy's Gesang seine Vollendung findet. Doch "A Matter Of Life & Death" birgt nicht nur melancholische und depressive Momente sondern überrascht an manchen Stellen immer wieder durch optimistisch klingende, lebensbejahende Parts, die vor allem bei 'Falling Down? Rising Up!' und dem abschließenden Finale 'Midnight Sail' (eine fast schon fröhliche Nummer) sehr stark ausgeprägt sind.

Trotzdem habe ich Probleme damit, MANNING in die Progressive-Rock-Schublade zu stecken, denn mit Rockmusik hat das Projekt nur im Entferntesten etwas zu tun. Dafür sind die Gitarren trotz massiven Einsatzes nicht dominant genug. Doch auch im Pop-Sektor hat MANNING nichts verloren, denn dafür ist die Musik definitiv zu anspruchsvoll. Ich würde das Ganze als exzellente Mischung zwischen Blues, Jazz und alten GENESIS betrachten und kann "A Matter Of Life & Death (The Journey Of Abel Mann)" an das dementsprechende Zielpublikum nur weiterempfehlen, schon alleine wegen der tollen wechselhaften Atmosphäre, welche diese Platte beherrscht.

Anspieltipps: Omens, Falling Down? Rising Up!, Out Of My Life

Björn Backes [14.10.2004]